Jessica Maria Toliver setzt sich mit dem Material Holz in seinen Zustands- und Verwendungsformen auseinander und lotet dabei die Gegensätzlichkeit von grob-archaischer Gestalt und filigraner Zerbrechlichkeit aus.
Unmittelbar erfahrbar, fast körperlich spürbar wird dies im Beziehungsgefüge ihrer Rauminstallationen, subtiler in ihren Arbeiten auf und mit Papier. Wie ein Steinbildhauer orientiert sich auch die Künstlerin Jessica Maria Toliver an den vorgegebenen Strukturen des Holzes und arbeitet ihre Objekte und Skulpturen in einen langwierigen Köhlerprozess aus diesen heraus. Die Oberflächen werden anschließend behandelt und die angefallene Asche oft weiterverarbeitet.
Es entstehen daraus Arbeiten auf Papier, die von Frau Dr. Lenz-Weber, stellv. Direktorin Gustav-Lübcke Museum, Hamm wie folgt beschrieben werden: "Unter ihren Händen entfalten sich auf dem Papier aus Kohle geriebene, malerische grau-changierende Kompositionen. In jenen atmosphärisch aufgelösten Gebilden, jeglicher Erdenschwere enthoben, scheint sich der Betrachter zu verlieren. Bei anderen Arbeiten drückt sie mit Kohle verriebenes, regennasses Papier auf frisch geschlagene Baumscheiben. So entstehen Musterungen, die vor allem durch Assoziationen gegenständlich werden.“
Die Arbeiten von Jessica Maria Toliver haben eine archaische Kraft und sind zugleich sophisticated. Es ist eine Kommunikation von Material und Struktur - plastisch direkt, indirekt übersetzt in Zeichnungen, Scherenschnitte und Druckgraphiken.