Günter Thorn

Die Zerbrechlichkeit des Unsichtbaren

Galerie Schürmann

Schon während seines Studiums an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf hatte Günter Thorn erste Einzelausstellungen und begann, nach mehreren Stipendien und einem zweijährigen Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf, ab 1983 Lichtplastiken und sämtliche Lichträume für Otto Piene zu realisieren. 

Das Thema „Raum“ spielt in allen Arbeiten von Günther Thorn eine Rolle und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade der transparente Werkstoff Glas den Künstler fasziniert. Thorn verwendet dieses Material in seinen Glasobjekten, Modellen und Rauminstallationen ausnahmslos in seiner farblosen, transluzenten Variante und ermöglicht dem Licht einen fast ungehinderten Durchgang. Auch ein Rahmenglas, das zwei durch Risse in der Bildarbeit entstandene Öffnungen verbindet, ist Gestaltungsmittel. 
Öffnungen und Raum führen unweigerlich zu Übergängen und dem bevorzugten Motiv des Künstlers, dem Tor. Das Tor trennt die eine (Außen-), von der anderen (Innen-) Welt und ist in Mythen, Sagen und Bräuchen schon immer ein symbolischer Ort des Übergangs. Auch die raumgreifenden Objekte aus farblosem Flachglas können als Tore verstanden werden, die von Licht und Raum durchdrungen werden und mit der dem Material innewohnenden Fragilität auf Vergänglichkeit verweisen.

Als Grenzgänger zwischen Abstraktion und Figuration befasst sich Günther Thorn mit immateriellen Inhalten, die sich dem Betrachter oft intuitiv erschließen. Eine reduzierte Farbigkeit, rotbraune Tusche auf Papier, die an Höhlenmalerei erinnert, Titel wie „Elektra“ und „Ataraxia“, die auf mythologische und philosophische Inhalte verweisen, minimalistisch anmutenden Werke, die mit ihrer übersichtlichen, klaren Materialwahl (Glas, Holz/Papier, Eisen) Ruhe ausstrahlen, regen zum Nachdenken über den eigenen Standpunkt ein.

Leere und Raum, Figuration und Abstraktion, Farbigkeit und Transparenz, Ruhe und Dynamik. Wie zwei gegenüberliegende Enden derselben Sache, ist es die Einheit dieser polaren Gegensätze, die den Betrachter fesselt. 

Ausstellungsdauer:
Fr., 15. September – Sa., 28. Oktober 2023

Einladungskarte

Eröffnung:
Fr., 15. September 2023, 19.00 Uhr

Einführung: 
Ute Kaldune, Kunsthistorikerin

Der Künstler wird anwesend sein – 
 

Künstlergespräch: 
Sa., 16. September 2023, 11.00-15.00 Uhr

Am letzten Ausstellungstag wird der Künstler für Gespräche anwesend sein:
Sa., 28.10.2023, 11:00 - 14:00 Uhr

Ort: Galerie Schürmann

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Weitere Informationen
Artikel NRZ vom 14.09.2023 Artikel RP vom 15.09.2023